Die Fledermäuse gehören zu den erfolgreichsten Tierfamilien der Evolution. Das einzige Säugetier, dass fliegend in der Nacht auf Jagd geht hat sich seine Nische erarbeitet und sich viele erfolgreiche Strategien und Eigenschaften zugelegt, die für diese Lebensweise erforderlich sind – sowohl was die Freßfeinde als auch Bakterien und Viren betrifft. Doch der Mensch macht der Fledermaus zu schaffen. Viele wichtige Lebensräume wurden den Fledermäusen vom Menschen in sehr kurzer Zeit genommen und das Ausbringen von Pflanzengiften hätte den Bestand fast komplett getötet. Heute geniesst die Fledermaus einen sehr hohen Bestandsschutz, denn sie ist für das Ökosystem und auch das Überleben des Menschen wichtiger als noch vor kurzem bekannt war. Durch die Coronavirus-Krise wurde zusätzliche Aufmerksamkeit auf diese Tiere gelenkt. Der Virus, der jetzt unsere Lebensweisen so umfassend umpflügt, hat auch in der Fledermaus Station gemacht, doch trägt der Mensch selbst die Schuld an seiner Verbreitung. Ich spreche mit Florian Gloza-Rausch, Fledermausforscher am Noctalis-Fledermauszentrum an den Bad Segeberger Kalksteinhöhlen über das Wesen der Fledermäuse, ihre kulturelle und ökologische Bedeutung und warum diese Tiere unsere ganze Aufmerksamkeit und Rücksicht verdient haben.